RAWs optimal entwickeln

Manfred war ja in seinem RAW-Test drüben im Sturkopf vor ein paar Tagen sehr begeistert von der Qualität von Capture One und der Bearbeitung von Fotos, die unter schwierigen Bedingungen aufgenommen wurden. Ich möchte einmal zeigen, dass man sie genauso unter FixFoto entwickeln und zu ebenso guten Ergebnissen kommen kann.

Zunächst mal ein kurzer Vergleich, was die Kamera aus dem RAW entwickelt hat (links) und was der RAW-Konverter in FixFoto (rechts) standardmäßig ausgibt:

Wie man sehen kann, ist das selbst das Kamera-JPG ziemlich rotstichig. Das muss anders werden, denn wir wollen ja ein fablich ausgeglichenes Bild. Außerdem saufen sämtliche Schatten ab.

Deswegen verpasse ich dem Bild zunächst einen Weißabgleich, der das Farbgleichgewicht bringen soll. Dazu wähle ich den automatischen Weißabgleich auf der rechten Seite des RAW-Dialogs aus. Ich möchte einen Referenzbereich angeben, deswegen nehme ich hier “Bildausschnitt wählen” und ziehe anschließend ein Rechteck auf eine Fläche auf, die normalerweise neutralgrau sein soll. Ich nehme an, dass dies hier der Hemdzipfel des Herren hinten links ist. Zur Verdeutlichung ein Screenshot (Zoom ins Bild geht — wie immer — mit der rechten Maustaste):

Nachdem das Farbgleichgewicht hergestellt ist, lasse ich das RAW nach einem Klick auf OK entwickeln, sodass es auf der Arbeitsfläche landet und nun so aussieht:

Wie man sehen kann, ist das Ergebnis der RAW-Konvertierung noch ziemlich dunkel. Also Aufhellen. Sehr gute Erfahrungen habe ich bei solch dunklen Bildern mit der Gammaaufhellung gemacht. Also gebe ich dem Bild einen Gammawert von 1.60. Allerdings ist das Ergebnis jetzt etwas flau, also benutze ich einen S-Kontrast von 0.30, um dem Bild erstmal einen grundsätzlichen Kontrast mitzugeben. Beide Schritte erfolgen noch im 48 Bit-Modus, der deshalb so heisst, weil er pro Farbkanal 16 Bit verarbeiten kann. Und 16×3 (rot, grün, blau) = 48. 😉

Zum Schluss habe ich diesmal nur noch die Kontrastautomatik drüberlaufen lassen, bei anderen Bildern sind ggf. noch andere Eingriffe notwendig. Und voilà:

Das Ergebnis ist sehr gut durchgezeichnet. Es saufen keine Schatten ab und Lichter fressen auch nicht aus. Ich glaube, mit diesem Ergebnis muss sich FixFoto nicht vor anderen — wesentlich teureren — RAW-Konvertern verstecken. Und die gesamte Bearbeitung hat rund 1 min gedauert. Inklusive Entwicklung aus dem RAW und abschließendem Speichern als 16-Bit-Tif.

5 Gedanken zu „RAWs optimal entwickeln“

  1. Hallo,
    vielen Dank erst einmal für den Workshop.
    Ich nutze FF 3.0 – habe jedoch das Problem, dass ich beim Weißabgleich nur Automatik aktivieren kann. Den Bereich Kamera-Automatik – Manuell – Bildausschnitt wählen – den habe ich gar nicht zur Verfügung.
    Brauche ich dazu ein Script, oder ein weiteres Update?
    Danke für die Hilfe.
    Grüße Hardy

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  2. Da ich mit RAW-Verarbeitung fast keine Erfahrung habe, hilft mir dieser Beitrag nicht wirklich. Ich bräuchte einmal alle Parameter auf der FF-RAW-Import-Seite erklärt (ausführlicher als im FF-Help) und ein Muster-Workflow wäre auch nicht schlecht. Ich bitte um Hinweise – eventuell eine Info per E.Mail, weil ich nicht regelmäßig reinschaue.
    Gruß WolfgangSch.

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  3. Dieser Artikel ist auch nicht für RAW-Einsteiger gedacht, sondern er soll nur zeigen, dass die Ergebnisse mit FixFotos RAW-Entwicklung durchaus mit erheblich teureren Programmen mithalten können.

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