WPMeta – eine dieser Juwelen auf dem Software-Markt

…für die ich immer gerne ein paar Euro investiere, weil ich sie mir von meinem Rechner nicht mehr wegdenken kann.

Lange Jahre habe ich meine Bilder mit FixFoto und den beiden Skripten CopyCard und MKCanon von der Speicherkarte auf den Rechner übertragen. Dieses Toolkit bietet sehr viele Möglichkeiten und Einstellungen von frei definierbaren Pfaden bis hin zur Möglichkeit, einen konfigurierbaren Zähler für einen Index im Dateinamen zu verwenden.

01-titel

Vom Autor der beiden obigen Skripte ist auch das eigenständige Programm WPMeta erhältlich, das die Übertragungsarbeit ohne FixFoto erledigt und zudem noch viele nützliche Zusatzfunktionen bietet:

  • Eigene Daten in Exif-Felder eintragen
  • ebenso in IPTC-Felder
  • Erstellen eines XMP-Headers aus den obigen Daten und VCard-Kontaktdaten
  • Kopieren von Daten aus Exif-Feldern in IPTC-Felder, XMP-Felder, etc. und zurück

Das alles kann schon während der Übertragung der Bilddaten von der Speicherkarte vollautomatisch, oder auch nachträglich geschehen. Alle Exif-, IPTC-, XMP-, und Kontaktdaten auch für einzelne Bilder oder einen ganzen Bilderstapel eingetragen und verändert werden. Auch eine Schlagwortverwaltung ist integriert. Aus diesen Gründen eignet sich das Programm auch für Profis, die tagtäglich mit Verschlagwortung und IPTC-Daten für Agenturen, etc. zu tun haben.

 

Mich selbst begeistert es schon durch die Möglichkeiten, die es für die Bildübertragung und strukturierte Speicherung der Bilddaten bietet. Ich fotografiere meist RAW und JPG parallel und hin und wieder kommt auch noch ein Video dazu. Für die Verwaltung der Bilder habe ich mir ein Konzept eingerichtet, das die Bilder aus den Kameras an unterschiedlichen Stellen speichert:

g:kameradaten[Kameramodell][Jahr][jjjjmmtt]alle JPGs
g:kameradaten[Kameramodell][Jahr][jjjjmmtt]rawalle CR2 THM, etc.
g:kameradaten[Kameramodell][Jahr][jjjjmmtt]videoalle MOV, AVI, THM, etc.
g:kameradaten[Kameramodell][Jahr][jjjjmmtt]audioalle Audiodateien und der Rest

Beim Übertragen der Bilder in die obige Ordnerstruktur werden individuelle Werte in Exif-, IPTC- und XMP-Felder der Bilder eingetragen, und die Bilder automatisch nach Lagesensor gedreht. Den Ordner mit den JPGs verwende ich für die weitere Bearbeitung. Auf die RAWs greife ich nur dann zu, wenn sich ein JPG nicht in ausreichender Qualität optimieren lässt.

Zudem wird während der Übertragung parallel noch nach

g:kameradaten-backups[Kameramodell][Jahr][jjjjmmtt]alle Dateien aus der Kamera unverändert

kopiert. Die Originalbilder aus der Kamera werden in diesem Ordner nicht angerührt. Den Ordner kameradaten-backups mit allen Unterordnern sichere ich jeden Abend auf ein externes Raidsystem und ein externes Bildersicherungslaufwerk.

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WPMeta erledigt diese Übertragungsaufgaben vollautomatisch und kann auch mehrere Speicherkarten hintereinander einlesen und die Bilder im Batch verteilen. Pfadangaben können gespeichert und der während der Übertragung abzuarbeitende Serienstapel kann eingebunden werden.

04-serienarbeit

Der Serienstapel enthält alle Anweisungen für die Eintragung und/oder Änderung von Exif- und IPTC-Feldern. Der jeweilige XMP-Header kann dabei gleich mit erstellt und eventuelle Adress(VCard-)daten direkt mit integriert werden. Das sieht im Bild alles furchtbar kompliziert aus. Man kann sich die Anweisungen aber ganz einfach zusammenklicken und speichern. Sind Pfade und Anweisungen einmal erstellt worden, passiert der Rest vollautomatisch.

Speicherkarte in den Cardreader stecken, Programm starten, fertig.

Später sind dann die Bilder nach Wunsch auf der Platte verteilt, Exif-Felder sind verändert/ergänzt, IPTC-Felder sind angelegt und mit Inhalten gefüllt, die Auflösung in DPI steht nun auf “300”, sodaß das Bild in jeder Bildbearbeitung, natürlich auch in FixFoto, sofort das richtige Ausgabeformat hat.

FixFoto wird als Bildbearbeitung ins Programm eingebunden. Dadurch kann das markierte Thumbnail aus WPMeta an FixFoto (natürlich auch an eine xbeliebige Bildbearbeitung) übergeben und dort weiterbearbeitet werden.

Die bearbeiteten Bilder können später mit WPMeta spezifisch verschlagwortet werden. Alle Felder sind auch nachträglich editierbar. Verschlagwortung und Anpassung passieren entweder auf ein einzelnes Bild oder aber auf einen markierten Stapel. Für mich ein Tool, das alle Wünsche in Verbindung mit Exif-, IPTC- und XMP-Daten erfüllt. die 25,- €, die es kostet, ist es mehr als wert. Deshalb vergebe ich dafür:

KUNIS: von 5!

(Den halben Kuni gibt’s noch oben drauf, wenn die Beta mal zum Release geworden ist.) Edit am 18.06.2013: Jetzt muss ich mein Versprechen endlich einlösen! Allerdings habe ich jetzt spätestens dann ein Problem, wenn die GPS-Verwurstung mal komplett läuft – mir sind die Kunis ausgegangen!

3 Gedanken zu „WPMeta – eine dieser Juwelen auf dem Software-Markt“

  1. Dauert die Übertragung der Bilder von der Speicherkarte damit auch so lange, wie das Gespann Copycard & MKCanon oder geht das schneller, weil es beide Tools vereint?

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  2. Hallo Michael,

    gefühlt geht es deutlich schneller. Ob die Praxis das bestätigt, kann ich erst probieren, wenn ich mal wieder eine größere Menge Bilder fotografiert habe. Vielleicht am Wochenende?

    Jedenfalls geht’s mit mehreren Speicherkarten hintereinander schon mal deutlich schneller, weil ich die nacheinander einstecken und erst mal auslesen lassen kann. Erst wenn alle ausgelesen sind, erfolgt die Verarbeitung und Verteilung dann komlett für alle Bilder und ohne Unterbrechung des Vorgangs.

    Ich werde berichten…

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  3. So, jetzt habe ich mal einen Praxistest gemacht. Mit der Canon G11 CR2 und JPG parallel fotografiert und 2 MOV gemacht.

    Gesamtvolumen: 1.01 GB
    davon 2x MOV: 62,3 MB (inkl. erstellter THM)
    und 73x CR2: 782 MB (inkl. erstellter THM)
    und 74x JPG: 197 MB

    Alle Dateien übertragen, drehen nach Lagesensor, Backup anlegen und Exif-Daten einfügen und aktualisieren ergab folgende Zeiten:

    Auf meinem Desktop unter Win7prof 64bit, Intel Core i7 950 @ 3.07GHz:
    übertragen mit CopyCard+MKCanon: 3 Minuten, 43 Sekunden
    übertragen mit WPMeta: 2 Minuten 28 Sekunden
    = Differenz: 1 Minute 15 Sekunden = ca 1/3 schneller

    Auf meinem MacBook unter Windows XP prof. 32bit, Intel Mobile Core Duo P8600 @ 2.4GHz:
    übertragen mit CopyCart+MKCanon: 6 Minuten und 4 Sekunden
    übertragen mit WPMeta: 4 Minuten und 26 Sekunden
    = Differenz: 1 Minute und 38 Sekunden = ca. 27% schneller

    Je schneller der Rechner, desto höher der Geschwindigkeitsvorteil. Wenn ich das auf meine letzten Urlaubsbilder umrechne, wo ich täglich mehr als 7GB fotografiert habe, macht das hochgerechnet einen Geschwindigkeitsvorteil von mehr als 10 Minuten aus. Auf dem Notebook wären das 11 Minuten mit WPMeta statt 22 Minuten mit CopyCard+MKCanon.

    @Micha: genau genug?

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